top of page

Warum klassisches Projektmanagement immer noch stark ist: Eine zeitlose Erfolgsmethode im Fokus

In einer Welt, die von agilen Methoden und Scrum dominiert zu werden scheint, fragen sich viele: Hat das klassische Projektmanagement noch eine Daseinsberechtigung? Die Antwort ist ein klares Ja! Obwohl agile Ansätze in bestimmten Bereichen unbestreitbare Vorteile bieten, bleibt das traditionelle Projektmanagement in vielen Branchen und Projektszenarien die Methode der Wahl. In diesem Artikel erkunden wir die ungebrochenen Stärken des klassischen Projektmanagements und wie Sie es optimal nutzen können.

Was ist klassisches Projektmanagement überhaupt?

Das klassische oder traditionelle Projektmanagement, oft auch als Wasserfall Projektmanagement bezeichnet, folgt einem linearen, sequenziellen Ansatz. Jede Phase muss abgeschlossen sein, bevor die nächste beginnt. Dieser methodische Aufbau bietet Klarheit, Struktur und Vorhersehbarkeit – Werte, die in komplexen, compliance-orientierten Projekten unverzichtbar sind.

Die unschlagbaren Stärken des traditionellen Ansatzes

1. Klarheit und Struktur von Anfang an

Der Herzschlag des klassischen Projektmanagements ist der Projektstrukturplan (PSP). Dieses mächtige Werkzeug zerlegt das Projekt in immer kleinere, organisierbare Teile. Das Ergebnis ist eine vollständige Übersicht über alle Aufgaben, Meilensteine und Deliverables. Diese granulare Planung minimiert Unklarheiten und sorgt dafür, dass jedes Teammitglied genau weiß, was wann zu tun ist.

2. Umfassende Dokumentation mit dem Pflichtenheft

Während bei agilen Methoden die Dokumentation manchmal zu kurz kommt, wird sie im klassischen Projektmanagement großgeschrieben. Im Pflichtenheft dokumentiert der Auftragnehmer, wie er die im Lastenheft (Vertrag) gestellten Anforderungen des Auftraggebers umsetzen wird. Es dient ebenfalls als rechtsverbindliche Grundlage zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer und verhindert Missverständnisse über Projektziele und -anforderungen.

3. Vorhersehbare Budgets und Zeitpläne

Dank der detaillierten Vorabplanung lassen sich Kosten und Zeitaufwand relativ genau schätzen. Für Stakeholder, die feste Budgets und Termine einhalten müssen – etwa in der Bauindustrie, im Anlagenbau oder bei regulatorischen Projekten wie der Pharmaindustrie – ist diese Vorhersehbarkeit ein entscheidender Vorteil.

4. Ideal für standardisierte Prozesse: Das Projektmanagement V-Modell

Für hochkomplexe, sicherheitskritische Projekte – besonders im Anlagenbau, in der Luft- und Raumfahrt, Automobilindustrie oder Medizintechnik – bietet das Projektmanagement V-Modell einen robusten Rahmen. Sein strenger, testgetriebener Ansatz stellt sicher, dass jede Anforderung validiert und verifiziert wird, was Fehler frühzeitig aufdeckt und die Qualität maximiert.

Klassisches vs. agiles Projektmanagement: Der richtige Kontext entscheidet

Die Debatte "agiles vs klassisches Projektmanagement" ist oft fehlgeleitet. Es geht nicht darum, welcher Ansatz "besser" ist, sondern welcher für Ihr spezifisches Projekt geeigneter ist.

 

Wählen Sie klassisches Projektmanagement, wenn:

  • Die Anforderungen von Beginn an klar und stabil sind

  • Das Projekt hohen regulatorischen Anforderungen unterliegt

  • Vorhersehbare Budgets und Zeitpläne kritisch sind

  • Die Technologie und das Umfeld stabil sind

  • Fehler hohe Kosten oder Risiken verursachen würden

Wie Sie Ihr klassisches Projektmanagement modernisieren können

Selbst traditionelle Methoden profitieren von modernen Praktiken. Hier sind zwei Wege, Ihr klassisches Projektmanagement zu stärken:

1. Integrieren Sie retrospektive Methoden

Eine häufige Kritik am Wasserfallmodell ist seine Starrheit. Brechen Sie diesen Mythos auf, indem Sie retrospektive Methoden auch in Ihren klassischen Projektzyklus integrieren. Führen Sie nach jedem großen Meilenstein eine Retrospektive durch, um zu besprechen, was gut lief und was verbessert werden kann. So fördern Sie kontinuierliche Verbesserung, ohne den linearen Projektfluss grundlegend zu verändern.

 

2. Hybrid-Ansätze als Brücke

Für viele Projekte bietet ein hybrides Modell die beste Lösung. Sie könnten beispielsweise die Grobplanung mit einem Projektstrukturplan und Pflichtenheft im klassischen Stil durchführen, jedoch in der Entwicklungsphase agile Sprints für bestimmte Komponenten einsetzen. Diese Flexibilität ermöglicht es Ihnen, die Stärken beider Welten zu nutzen.

Fazit: Zeitlose Stärke in einer sich wandelnden Welt

Das klassische Projektmanagement ist keineswegs veraltet. Seine Struktur, Vorhersehbarkeit und Betonung gründlicher Planung machen es zur idealen Wahl für eine Vielzahl von Projekten. Indem Sie seine Kernstärken – den klaren Projektstrukturplan, das verbindliche Pflichtenheft und die disziplinierte Phasentrennung – anerkennen und mit modernen Elementen wie retrospektiven Methoden anreichern, schaffen Sie eine robuste, zuverlässige Projektmanagement-Strategie, die auch in der modernen Geschäftswelt bestehen kann.

Setzen Sie auf das Bewährte, aber scheuen Sie nicht davor zurück, es intelligent an die Herausforderungen von heute anzupassen. So meistern Sie Ihre Projekte mit dem nötigen Maß an Stabilität und Flexibilität.

Wesentliche Elemente Projektmanagement

Die Abbildung zeigt die 14 Elemente eines Projektmanagementsystems, wenn Projektmanagement professionell betrieben wird. 

bottom of page